Lustwandeln: Der Große Garten

Der Große Garten ist Dresdens Central Park. Der barocke Park zieht sich lang östlich der Altstadt. Das Dynamo-Stadion und eine Softeisbude grenzen an den Park, er ist also perfekt. Die Dresdner, so konnte ich feststellen, schwärmen sowohl für Softeis als auch für ihren Verein. Da sagt schon mal einer in der Straßenbahn für alle den Spielstand durch und alle machen „Oooou…“ oder „Jawoll!“. Und an der Softeisbude steht immer eine Schlange.

Auf den breiten Wegen des Parks und unter großen Bäumen lässt es sich herrlich mit Baby spazieren. Plätze zum Stillen und Wickeln auf der Decke finden sich hier überall. Der Mosaikbrunnen erinnert mich immer an den Garten des Königs in Sevilla. Hier sind wir sehr gern. Es gibt wunderbar angelegte Rabatten, prächtig blühende Rhododendren, ein Palais mit Ententeich und Wiesen zum Picknicken. Lange Achsen weiten den Blick und zwischendrin blühen Wiesen und Männer in Leinengewändern üben Tai Chi. Viele sporteln, wieder andere reiten auf Besenstielen auf der Wiese umher, ich glaube sie spielen Quidditch. Quer durch den Park tutet eine kleine Dampfeisenbahn. Das Baby hat mich groß angeschaut und die Mundwinkel haben gezittert, als der Zug an uns vorbeischnaufte. Warte nur mein Sohn, in ein paar Jahren muss ich hier eine Jahreskarte kaufen. Am südwestlichen Rand des Großen Garten findet sich der Zoo, an der gegenüberliegenden Seite das Carolaschlösschen. Das Freilichttheater Junge Garde ist hier ganz in der Nähe.

Kulinarisches findet man im Großen Garten an mehreren Stellen, denn er ist einfach zu groß um ihn ganz ohne Essen zu durchqueren. In die Torwirtschaft am westlichen Parkende hat es uns im Winter oft gezogen, hier gibt es Flammkuchen und wirklich gute Soljanka. Nur zu empfehlen, wenn nicht gerade ein Dynamo-Spiel zu Ende gegangen ist. Denn dann ist hier Land unter. Gegenüber ist die Wachstube, hier ist es etwas rustikaler. Aber es gibt einen Minigolfplatz.

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Nahe des Sommerpalais findet sich ein Biergarten mit Kantinencharakter. Etwas zu voll und zu laut. Hier findet man kaum einen Platz, ohne dass jemand in der Nähe raucht. Das Carolaschlösschen bietet sich schon eher an und ist äußerst familienfreundlich. Das im Krieg zerstörte und wieder aufgebaute Neorenaissance-Schlösschen breitet sich am Rand des Carolasees aus. Hier kommt man her mit der Familie, der Schwiemu oder den Eltern. Am Rand der ausladenden Terrasse und im Blickfeld der Eltern liegt eine kleine Sandkasten-Spielecke. Platz für den Kinderwagen findet sich, Hochstühle sind da. Frühstück, Brunch und sogar ein After Work-Angebot laden ein. Doch dazu später mehr, heute gehen wir mit den Mädels dorthin zum Picknick.

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