Spielen im Elbepark: Kuddeldaddeldu

Wer in Dresden groß einkaufen will, fährt in den Elbepark. Wir waren da – einmal zum Einkaufen und einmal zum Spielen. Schon vorab verrate ich (Achtung, Spoiler! Das wollte ich schon immer mal schreiben…): in das große, blau-gelbe Möbelhaus braucht man nicht zum Spielen kommen. Im Småland dürfen Kinder ab drei Jahren spielen, den Pass des Kindes darf man auch nicht vergessen. Im Restaurant, wo es die seltsam schmeckenden Fleischbällchen gibt, ist auch keine Ecke für Krabbler mehr. Lohnt sich also nicht. Im Nachbargebäude mit den endlosen Gängen, Rolltreppen und Ladenzeilen gibt es im ersten Stock das Kinderland Kuddeldaddeldu. Hier dürfen Kinder ab vier Jahren spielen, aber Kinder unter einem Jahr zahlen keinen Eintritt. Hä? Ja, so steht es auf der Website. Wir haben den Praxistest gemacht und waren mit der Krabbelbande drin.

Zunächst: So ein Einkaufszentrum ist generell nicht so das Richtige für Kleinkinder. Aus jedem Laden schallt andere Musik heraus, die Deckenbeleuchtung ist grottig-grell, Klimaanlagen pusten mal warm, mal kalt auf den Kopfflaum und neben dem Kinderwagen türmen sich Kleider oder Essen. Langweilig, wenn man nicht damit spielen darf. Manchmal geht es aber nicht anders, der Junior muss mit zum Einkaufen. Dann wenigstens ein Spielausgleich im oberen Stockwerk.

Das Kinderland ist so wenig charmant beleuchtet wie ein Möbelhaus. Auch mit der lautstarken Beschallung kam kein Wohlgefühl auf, Peter Maffays Tabaluga. Sollte vielleicht die quieksenden, lachenden Kinder übertönen. Es war einfach nur laut. Den Kleinen hat es nichts ausgemacht, vielleicht haben sie gedacht, das ist eben so in Kinderländern. An der Rezeption werden Kinder unter einem Jahr durchgewunken (sofern sie mindestens einen Erwachsenen mitbringen) und nicht registriert, alle ab vier aber schon. Mit einem Foto zusammen mit den Eltern. Die Schuhe und Jacken soll man gleich eingangs in Schließfächern verstauen. Am Eingang ist auch ein Wickeltisch.

Alles ist wie eine Art Parcours aufgebaut: rechts neben dem Eingang ist das umzäunte Areal für Krabbelkinder, mit einem Haus zum Verstecken, einer Rutsche, Riesenbausteinen, Motorikschleifen, Spielautos und Hüpftieren. Hinten in der Ecke ist ein Kinderkino mit Diskokugellicht. Vom Krabbelbereich hat man Ausblick auf kleine Häuser, wie in einer kleinen Stadt. An einem steht sogar ein Geldautomat zum Spielen. Gut, dass die den in der Stadt nicht vergessen haben. Es ist wichtig, dass Kinder auf den Ernst des Lebens frühestens vorbereitet werden. Haha. Dann gibt es auf zwei Etagen eine große Spiellandschaft mit Bällebad, Kletterseilen, Rutschen, Stegen zum drüber klettern, noch ein Bällebad. Alles ist in einzelne Räume aufgeteilt, die durch Netze oder Seile abgetrennt sind. Hier tummeln sich Kindergarten- und Grundschulkinder. Eine kriegerische Achtjährige (geschätzt) stopfte, während der Junior das Bällebad durchpflügt hat, ihren Pullover voller Schaumbälle, kletterte in die zweite Etage um dort die Bällekanonen zu laden. Leise, so dass wir keinen Verdacht schöpften. Ein Ball nach dem anderen. Pfchhhhui! Pfccchh! Wir wurden hart von einem Softball getroffen. Der Junior und ich haben uns ergeben und fluchtartig das Bällebad geräumt.

Im hinteren Bereich des Kinderlandes gibt es eine Cafeteria, Picknicktische und einzelne Räume, die für Kindergeburtstage gemietet werden können. Man kann zum Geburtstag ein Ritter, eine Fee oder ein Zauberer sein. In der Cafeteria gibt es Freibadessen. Wenig einfallsreiches oder gar gesundes wie Nudeln mit Wurstgulasch, Wiener, Pommes, Cola, Kuchen. Man kann natürlich selbst etwas mitbringen, auch den Geburtstagskuchen.

Fazit: Wenn man einen Ort sucht, der garantiert die noch junge Netzhaut und sonst auch alle Sinne eines Babys überreizt, dann wird man hier fündig. Auch für die Sinne der Eltern eine Herausforderung. Das Kindchen schläft jedenfalls bestimmt gut nach dem Spielen. Hier kann man auch  mal gemeinsam mit den Muttis herfahren, es können ja auch die Geschwister mitgenommen werden. Unsere Kleinen hat der Trubel überhaupt nicht gestört, sie haben selig gespielt und neugierig auf die anderen Kinder geschaut.

Hinterlasse einen Kommentar