Wie Urlaub: Beim Spanier (El Espanol)

Es ist Ende August, die Tage werden wieder kürzer. Die Nächte mit Baby trotzdem nicht länger. Das Baby macht gerade eine Entwicklungsstufe durch, die es (so interpretieren wir das) Dinge hinterfragen lässt: wenn ich Milch bei Mama trinke, ist dann der Durst oder der Hunger weg? Bekomme ich auch ein Brötchen, wenn Mama eins isst? Und dann ein Gläschen Wasser? Kurzum, Essen ist gerade ein großes Thema, die neuen Zähnchen wollen ja benutzt werden. Als stillende Mama manchmal zu meinem Leidwesen. Es tat mir gut, mal kurz eine Auszeit zu nehmen.

Es trieb uns an der Elbe entlang bis in die Hauptstraße. Um die Ecke an der Dreikönigskirche kehrten wir spontan beim Spanier ein. Das Restaurant nennt sich schlicht ‚El Espanol‚, denn es kann offenbar nur einen geben. Wir saßen in der Abendsonne unter Linden auf dem Kirchhof, nebenan plätscherte der Springbrunnen. Wir bestellten Tapas, ganz bodenständig: Käse, Oliven, Grillspieß, Kanarische Schrumpelkartoffeln und Datteln im Speckmantel. Das Baby kaute zufrieden auf einem Stückchen Brot und der Liebste und ich probierten uns durch die Tapas. Alles äußerst lecker! Die Kartoffeln hätten zwar noch etwas schrumpeliger sein können, aber alles andere hat wirklich authentisch geschmeckt. Eine kleine Zeitreise zurück in den Spanienurlaub, als wir im gleichen Licht an einem Brunnen zwischen schwatzenden Menschen in Cordoba saßen. Kinder tollten herum und für die Einheimischen gab es Schnecken. Auch im ‚El Espanol‘ in der Neustadt wurden wir von freundlichen Spanisch-Muttersprachlern bedient, was das warme Spanien-Gefühl noch verstärkte. ¡Muchas gracias!

Der Kinderwagen konnte an unserem Tisch stehen. Drinnen waren wir nicht, deshalb weiß ich leider nicht, ob es hier genügend Stellplatz oder eine Wickelmöglichkeit gibt. Das Baby gab uns und den anderen Gästen irgendwann zu verstehen, dass es jetzt genug hat. Bis die Tage, Spanier.

Hinterlasse einen Kommentar