Versteckt in der Passage: Caféklatsch

Am Feiertag im Oktober schien die Herbstsonne golden, wir sind so durch die Neustadt gewandert und hatten Kuchenhunger. Der Liebste hat seit dem Mittag Kuchen verlangt, es war nicht mal ich, ehrlich. Das Baby wollte Milch. In der Neustadt bogen wir ins Barockviertel ab hinter der Dreikönigskirche. In einer der Passagen im Neuen Königsviertel blieben wir hängen, im Café Caféklatsch.

Ein hübsches, zweigeteiltes Café mit großen Glasfronten und Ladenkonzept. Oder ein Laden im Café (für Kinderkleidung!). Auf der einen Seite der Passage wurde gebacken. Im kleinen Gastraum war es warm und schon alles besetzt. Auf der anderen Seite der Passage hing ein „Geöffnet“ Schild in der Tür. Es sah aus wie ein Café, war aber ein Laden, am Feiertag natürlich unbelebt. Nur weil schon eine Familie drinnen am Tisch saß, trauten auch wir uns hinein.

Das Café ist sehr gemütlich und liebevoll eingerichtet. Schöner Wohnen würde schreiben „Scandi Style„. Im kühlen Teil, da wo nicht gebacken wird, steht ein Kickertisch und ein kleiner Kamin. Man befindet sich mitten in einem Laden für schöne Dinge. Diese kann man überall begutachten und natürlich auch erstehen. Außer am Feiertag.

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In der Backstube ging es wirklich heiß her, denn die Kuchenfee war vollauf beschäftigt, immer neue Kuchen in den Ofen zu schieben und gleichzeitig die Gäste zu bewirten. Sie hatte ein Helferlein, aber das rührte schon den Kakao. Die Gäste hatten offenbar an diesem Nachmittag ordentlich zugeschlagen, es war fast nichts mehr da. Also warteten wir.

Immer noch Warten. Wir spielten eine Runde Kicker. Ich war gar nicht schlecht, und das einhändig! Beinahe hätten der Junior und ich den Liebsten besiegt. Leider konnte ich das Baby nicht herum krabbeln lassen, schließlich brauchen wir keine kaputten neuen Gläser im Zuhause. Es war ja ein Laden.

Irgendwann kam die Kuchenfee, nahm unsere Bestellung auf und erschien später wieder mit unserem Kuchen. Der Junior hüpfte aufgeregt im Hochstuhl auf und ab. Ich stupste ihm etwas Milchschaum auf die Nase. (Notiz an mich: IMMER Reiswaffeln mitnehmen). Hihi Mama. Was soll das, wo bleibt mein Kuchen. Du bekommst … Milch, Baby.

Also der Kuchen war wirklich allerleckerst, oberste Sahne. Die Kuchenfee ist wirklich eine Fee. Aber. Das nächste Mal muss ich ohne Baby hier herkommen, wenn der Liebste mit dem Söhnchen unterwegs ist. Und eine Mama mitbringen, deren Liebster auch mit dem Baby unterwegs ist. Denn hier hat Mama so vieles, was sie Zuhause wahrscheinlich gerade nicht hat: Ruhe (keine Musik), Zeit zu lesen (es hat wirklich lang gedauert, der Laden war voll), jemanden, der leckeren Kuchen bäckt und Kaffee bringt, einen Kamin, Lifestyle-Bücher, eine Auswahl an Geschenken für das Baby und nochmal: Ruhe.

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PS: Babytauglich ist das Café bedingt. Es gibt einen Hochstuhl, keinen Wickeltisch aber im Sommer schöne Draußenplätze und einen Sandkasten in der Passage. Es gibt eine Kuchenhotline! Feiern kann man hier auch.

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