Mathe für Anfänger: In den Technischen Sammlungen

Mathe war noch nie mein Ding. Der Weg von der Kita nach Hause führt etwa 200 Meter auf dem Jakobsweg entlang, so verraten mir die Aufkleber an den Straßenschildern. Wie lange müsste ich also hier entlang laufen…? Mit der Rechen-App haben wir es dann herausgefunden: 41 Jahre lang müsste ich die Forststraße hinunterlaufen, damit es der Entfernung nach einer Pilgerreise nach Santiago de Compostela gleichkommt. Puh. Ganz schön lange.

Der Liebste meint, wenn der Junior dann mal ein bisschen länger laufen kann, können wir das ja mal machen. Ich spare mir meine Einwände. („Du bist doch noch nicht mal religiös? Warum sollten wir das überhaupt machen? Warum sollte der Junior es gut finden, 2000 Kilometer zu laufen? Dass wir beide das gut finden, das bezweifle ich auch noch.“) Vielleicht machen wir einfach mal Urlaub im Nordosten Spaniens, hm, Schatz? Ich freue mich jedenfalls, dass wir diese Rechnung mal aufgestellt haben. Mathe kann also auch Spaß machen, sieh an.

So wie im Dresdner Osten, in den Technischen Sammlungen. Dort war ich sonntags mit dem Sohnemann. Nach einem Tipp haben wir die Ausstellung links liegen gelassen – bis auf die Abteilung über Animation, die mich nostalgisch werden ließ und dem Junior seinen ersten Kinobesuch bescherte!

In der vierten Etage aber ist das Erlebnisland Mathematik mit vielen Möglichkeiten zum Tüfteln, Ausprobieren und Spielen. Auch für Kinder ab drei gibt es im ‚Epsilon‚ Dinge zu Bespielen, so heißt es offiziell. Wir waren jedenfalls mit 14 Monate alten Zwergen dort und haben über zwei aufregende Stunden verbracht. Die Ausstellung war wirklich wunderbar gestaltet, ein Museum zum Anfassen. Wir haben Schneckenkönige gesucht, Kängurus gepuzzelt, Kaleidoskope bewundert und Leonardos Brücke gebaut. Freundliche Museumshelferlein haben beim Brückenbauen geholfen, Zusammenhänge erklärt oder alles wieder an seinen Platz geräumt, so dass der Nächste spielen konnte. Der Junior und seine Freundin Thea sind auf staubig gerutschten Knien durch die lichten Räume gewandert, ein paar Schritte gelaufen, haben Kisten mit Bauteilen ausgeräumt oder die Hände auf die Laufbahn einer großen Kugelbahn gelegt, so dass die Kugeln lustig auf dem Parkett umher gehüpft sind. Irgendwann sind aber alle kleinen Forscher müde und hungrig. Dafür hatten die umsichtigen Mütter aber auch einen Plan: das Café im Turm. Es gibt sehr leckeren selbstgebackenen Kuchen, Kaffee und Tee natürlich und lange Tische für den Kindergeburtstag.

Um den Turm herum führt eine Aussichtsterrasse mit Rundumblick auf Elbhang, den Fernsehturm und Striesen. Das Museum ist barrierefrei zugänglich. Den Kinderwagen kann man überall hin mitnehmen. Ob es einen Wickelplatz gibt, weiß ich nicht, aber ich nehme an. Immerhin ist das Museum als einer der familienfreundlichen Orte in Sachsen gelistet.

Ruhige Plätze zum Stillen und Sitzhocker finden sich, ansonsten im Café. Einen Museumsshop voller Spielsachen gibt es auch. Wir kommen gern wieder, denn die Ausstellung bietet wirklich für jedes Alter etwas zum Entdecken. Sogar für mich, die seit jeher mit der Mathematik eine eher distanzierte Beziehung pflegt. Die Kombination Mathe und Kuchen ergibt jedenfalls die volle Punktzahl.

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  1. Antje sagt:

    Ich lese deine Beiträge sehr, sehr gern. Bin ich doch durch Zufall auf deine Seite gestoßen! Danke für die hilfreichen Tips 👍 weiter so! Liebe Grüße

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